Die

Rohstoffe

Das Malz, der Körper des Bieres

Wussten Sie, dass der Grundstein für die Farbe und den Geschmack des Bieres nicht in der Brauerei, sondern bereits in der Mälzerei gelegt wird? Zwar bestimmt der Brauer durch seine gezielte Auswahl des Braumalzes den Charakter seines fertigen Bieres, doch wie dieses Malz entsteht und beschaffen ist, liegt überwiegend in der Hand des Mälzers. Zunächst wählt der Mälzer geeignete Getreidesorten, also Gerste oder Weizen für die Braumalz-Herstellung aus. Die Körner werden maschinell gereinigt und sortiert. Danach kommen sie in die sogenannte „Weiche“, wo das Getreide bis zu drei Tagen lang abwechselnd mit Wasser und Luft in Berührung kommt, um anschließend im Keimkasten ca. 5 Tage zu keimen. Während dieses Prozesses lösen sich verschiedene Eiweiß- und Stärkeverbindungen. Bei guter Belüftung entsteht auf diese Weise Grünmalz, das noch getrocknet oder in der Brauer- und Mälzersprache „gedarrt“ werden muss. Durch die gezielte Auswahl der Temperatur beim Darren entscheidet der Mälzer über die Farbe und Geschmack des wichtigen Rohstoffes Malz - und damit auch über die Farbe des fertigen Bieres. Malz für helles Bier wird bei etwa 80 Grad getrocknet, Malz für dunkles Bier bei rund 100 Grad. Alle Vorgänge in der Mälzerei sind natürliche Prozesse ohne jedes chemische Hilfsmittel. Der Mälzer steuert den Ablauf allein durch die optimale Steuerung von Feuchtigkeit, Temperatur und Belüftung. Das fertige Braumalz wird von den Wurzelkeimen befreit, entstaubt und poliert, bevor es schließlich in Silos gelagert wird. Von hier aus wird das fertige Braumalz dann an die Brauerei geliefert, die es im Brauprozess weiterverarbeitet. Bei untergärigen Bieren darf nur Gerstenmalz verwendet werden. Für obergärige Sorten darf auch anderes Malz, zum Beispiel Weizen-, Roggen- oder Dinkelmalz zum Einsatz kommen.

Das

Wasser

Für helle, hopfenbetonte Biere wird in der Regel weiches Wasser eingesetzt, für dunkle und auch für vollere Biere kann härteres Wasser verwendet werden. Wasser wird in den Brauereien außerdem zum Reinigen und Kühlen benötigt. Das Brauwasser ist der Hauptbestandteil des Bieres: Zu mehr als 90 Prozent besteht es aus diesem natürlichen Rohstoff. Beim Brauprozess wird besonders hochwertiges Wasser verwendet. Oft übertrifft seine Qualität die des üblichen Trinkwassers.

Der

Hopfen

Die Seele des Bieres

Die Hopfendolden geben dem Bier sein spezifisches Aroma und seinen typischen herben Geschmack. Und auch die feste Schaumkrone auf einem frisch einge-schenkten Bier verdanken wir unter anderem dem Hopfen. Außerdem erhöht der Hopfen die Halt¬barkeit des Bieres und dies ganz natürlich und ohne chemische Zusätze. Je nach Bier¬sorte gibt der Brauer 100 bis 400 Gramm Hopfen auf einen Hektoliter Bier: Biere nach Pil¬sener Brauart und Starkbiere werden zum Teil erheblich stärker gehopft als z. B. die weniger herben Exportbiere. Das bis zu sieben Meter hohe Klettergewächs ist als Heilpflanze anerkannt, seine beru¬higende Wirkung nutzt der Mensch bereits seit Jahrhunderten. Auch das Bier erhält durch die Hopfenbeigabe seine besonders entspannende Wirkung.

Die

Hefe

Die Hefe bringt die aus dem Malz hergestellte Bierwürze zum Gären. Bei dieser Gärung entstehen aus Malzzucker Kohlensäure und Alkohol. Hefe, das sind mikroskopisch kleine Einzeller, die fast überall in der Natur vorkommen. Die Wirkung der Hefe war zwar schon sehr früh bekannt, wissenschaftlich erforscht wurde sie jedoch erst Ende des 19. Jahrhunderts. Der Franzose Louis Pasteur und der Däne Emil Christian Hansen wiesen damals verschiedene Heferassen nach, die sich zum Bierbrauen hervorragend eignen. Ohne Hefezellen gäbe es keine Gärung und ohne Gärung wiederum kein Bier. Neben dem Alkohol produzieren die Hefezellen während der Gärung bis zu 300 flüchtige und nichtflüchtige Nebenprodukte, darunter weitere Alkohole, Ester, Aldehyde, etc..., die maßgeblich den Geschmack des Bieres mit prägen. Dabei ist Hefe der ökonomischste Rohstoff des Bieres, denn sie vermehrt sich während des Brauens selbst. Und noch besser: Nach dem Brauen können die verwendeten Hefen gereinigt und so mehrfach verwendet werden. Dabei unterscheidet der Brauer grundsätzlich zwischen ober- und untergärigen Heferassen. Obergärige Hefen (Saccharomyces cerevisiae) schwimmen bei der offenen Gärung am Ende des Gärprozesses an der Oberfläche des Jungbieres, untergärige Hefen (Saccharomyces carlsbergensis) setzen sich am Boden der Gärgefäße ab. Je nach Einsatz dieser verschiedenen Hefen unterscheiden sich obergärige (z. B. Stout, Pale Ale, Weizen) und untergärige Biere (z. B. Helles, Schwarzbier, Maibock). Die obergärige Brauweise ist die ältere Methode, denn die Gärung erfolgt bei höheren Temperaturen (meist zwischen 15 und 20 Grad Celsius), die vor der Erfindung der Kältemaschine durch Carl von Linde im Jahr 1873 leichter zu erzeugen waren. Untergärige Hefe benötigt im Vergleich niedrigere Temperaturen. Ihr Einsatz war früher nur in Gegenden möglich, in denen im Winter genügend Eis geschlagen werden konnte, um auch in der warmen Jahreszeit eine ausreichende Kühlung zu gewährleisten. Mit der Erfindung der Kältemaschine begann dann der Siegeszug des untergärigen Bieres. Es gibt aber auch heute noch viele Spezialitäten, die obergärig gebraut werden, z.B. das Pale Ale das Stout, aber auch das Weizenbier.

Brauereiführungen
Fachkundige Brauereiführung sind nach vorheriger Absprache möglich (ab 10 Personen; März - September)
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Unser Braumeister erklärt Ihnen den Brauvorgang Sophie's Brauhaus Team